Platten selbst ausschneiden und sägen.

Viele Neulinge vertrauen zu sehr auf den Laserschnitt, was allgemein nicht schlecht ist, weil man dann schwierige Teile perfekt gecuttet bekommt. Doch wer behaupten will, alles 100% selfmade gemacht zu haben schneidet selbst. Außerdem erspart man sich die Wartezeit bis zum nächsten Schnitt.
(Achtung: Um alles vorweg zu klären: Dieser Guide basiert auf meinen eigenen Erfahrungen und auch dem Wissen was man aus der Ausbildung als Metallbauer mitnimmt. Andere Foren-Mitglieder haben vll ganz andere Erfahrungen gemacht und raten euch vll zu anderen Werkzeugen. Am besten entscheidet ihr selbst was für euch funktioniert ^^)


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-Jakkrit schneidet seine Platten mit einer gewöhnlichen kleinen Blechschere.

Was ihr braucht:

  • ausgedruckte Vorlagen
  • Alublech
  • Die aufgelisteten Werkzeuge

Aluplatten gibts beim Blechner in allen Stärken und Maßen.
Im Baumarkt bekommt ihr nur schmale überteuerte Streifen von Alu.
Unsere Helme werden meistens aus 0,8mm gemacht, da hier viel getrieben oder gebogen werden muss.
Für normale Rüstungsplatten eignet sich 1-1,5mm.

Schritt 1: Anzeichnen

Klar könnt ihr auch mit dem Edding anzeichnen, aber möglicherweise wird dieser wieder verwischt oder das markierte verschwindet bei Abrieb oder Treibarbeiten von selbst.
Anreißen ist hier die Lösung. Damit erreicht ihr einen ziemlich genauen, dünnen Anriß.
Kann aber auch passieren dass man den Anriß nicht genau sieht.
Was unser Lehrer uns immer für die Prüfung empfohlen hat ist Anriß-Spray, damit wird jeder Anriß sehr deutlich ohne dass man das Blech fett einreißen muss ^^

Schritt 1: zuschneiden!

Jetzt gehts also darum eure Platten auszuschneiden. Folgende Werkzeuge könnt ihr benutzen:

  • Die Laubsäge eignet sich für dünnes Material und Details. Dekor und kleine Ornamente könnt ihr damit gut aussägen. Vergesst aber nicht das passende Metallsägeblatt!
  • Die Blechschere könnt ihr für alle normalen Platten benutzen, ab 1,5mm wird es jedoch schnell anstrengend und geht auf die Hand, bequeme Handschuhe sind also empfohlen. Auch bei längerer Distanz stößt die Schere auf ihre Grenzen.
    Achtet beim ausschneiden darauf dass ihr die Schere nie ganz schließt sonst entstehen unschöne Stellen(Bild folgt)
    [imgs 260x150]http://oldtimer-tv.com/oldtimer/DE/images/tipps-tricks/Blechschere_Teil1_Bild1.jpg[/imgs]
  • DIe elektrische-/Druckluft-Blechschere ist die beste Wahl wenn ihr bereits einen Kompressor zu Hause habt. Die meisten Scheren kommen locker durch Material bis zu 2mm ohne das ausgeschnittene Material zu verbiegen. Ihr bekommt also schöne Ränder. Die Druckluft-Schere eignet sich dafür aber nicht für kleine Details sondern für normale Platten.
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  • Flex/Winkelschleifer gehört in jede gute Werkstatt, schafft es durch jede Materialstärke, über alle Distanzen. Ebenfalls für große Teile und lange Strecken.
    Beim zurechtflexen gibt es zwei Methoden. Einmal haudrauf direkt ausschneiden. Die zweite Methode wäre die Platten nur bis zur Hälfte einzuritzen mit der Flex, sprich alle Kanten mal abfahren und dann einfach rauszutrennen wie bei einem Bausatz oder so. Danach dann aber dringend entgraten weil hier ein größerer Grat stehen bleibt als beim normalen Sägen.

Mit ihren vielen Aufsätzen lassen sich Platten auch rundum bearbeiten. Trennscheibe zum ausschneiden, Schruppscheibe um die vermurkste Kanten auszubessern und die Fächerschleifscheibe um eure Platten abzuschleifen.

Schritt 3: Entgraten und gleichschleifen

Entweder mit Feile, Fächerschleifscheibe (Flex) oder einem Handentgrater solltet ihr nun die Platten “entschärfen”. Schnellste Variante ist der Handentgrater mit dem ihr einfach schnell die kanten abfahren könnt
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Eure Platten sind zwar ausgeschnitten, doch die Ränder sind nicht so schön? Kein Problem.

  • Ihr spannt Deckungsgleiche Platten (Oberschenkel, Achselplatte) aufeinander, wenn ihr nun mit der Flex die Ränder abschleift bekommt ihr zwei identische Platten!
  • Alle anderen Ränder lassen sich auch mit dem WInkelschleifer oder einem Dremel abschleifen.

Das wars eigentlich schon. Mehr müsst ihr nicht tun. Nehmt euch ein Wochenende Zeit und schneidet eure Platten selbst :laughing:

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Danke Adi’ka!
Damit werd ich im Urlaub bestens gerüstet sein :wink:

Mir fehlen da zwei sehr wichtige Werkzeuge die ich bei den Platten die ich von Hand gesägt hab eigentlich nur genutzt hab und für solche arbeiten eigentlich Präferiere:

Zum ausschneiden: die Stichsäge! Mit ein wenig Übung und einem passenden Sägeblatt geht’s durch wie durch Butter, die Schnitte werden grade und man kann auch größere Kurven ohne Probleme nehmen.

Zum entgraten: eine Feile (wer hätte es gedacht :smiley: )

Ich hab für dicke Bleche und lange grade Kanten auch noch nen speziellen Entgrater, damit mach ich n halben Meter Kante in 10 Sekunden rund, aber das is dann doch schon ein sehr spezielles Werkzeug :wink:

Hast du als vorlage zum ausschneiden die "Anprobe"platten genommen? :slight_smile:

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ja dafür nimmt man die Schablonen, aber du solltest erst eine Anprobe machen

Habs hier und da mal erweitert. Mache morgen weiter.
Push damit die neuen sich das auch mal durchlesen ^^

Wer die Möglichkeit hat, kann auch hervorragend mit einer Dekupiersäge arbeiten. Ist im Endeffekt eine elektrische Laubsäge, nur dank des Motorantriebs weniger anstrengend und man kann den ganzen Plattensatz in ca. 2-3 Stunden nach ein wenig probieren und Gefühl für die Schnitte bekommen ausgesägt haben. Ich hab das letzte Woche gemacht und bin mit insgesamt vier Sägeblättern hingekommen (den Verschleiß der Blätter habe ich daran bemerkt, dass die Aluplatten öfter mal hoch gerissen wurden, anstatt schön gleichmäßig gesägt zu werden und habe dann jeweils das Blatt gewechselt).

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